Rund um den Bienenwachs
Woraus besteht Bienenwachs?
Die von den Honigbienen aus Wachsdrüsen ausgeschwitzten Wachsplättchen haben Ursprünglich eine weiße Farbe. Die gelbe Färbung entsteht durch die Aufnahme eines Inhaltstoffs des Blütenpollens, das Pollenöl, das wiederum den Naturstoff Carotin enthält.
Was bedeutet der Bienenwachs für die Wirtschaft?
Bienenwachs ist heute in wachsverarbeitenden Wirtschaftszweigen größtenteils durch Kunstwachs ersetzt worden. Trotzdem lässt es sich nicht vollkommen verdrängen.
Größter Verbraucher von Bienenwachs ist die kosmetische und pharmazeutische Industrie, wo es Bestandteil Cremes, Salben, Pasten, Lotionen und Lippenstiften ist.
Ein großer Wachsverbraucher ist die Bienenwirtschaft, in der ein eigener Wachskreislauf besteht.
Bei der Herstellung von Süßigkeiten auf Geleebasis wird Bienenwachs als Überzugs- und Trennungsmittel verwendet. Traditionell wird Bienenwachs in Medizin und Physiotherapie als Wärmepackung angewendet bei Husten, Erkältung, Schmerzen der Muskeln und Gelenke.
Und was ist Wachs für den Imker?
Bienenwachs befindet sich zu einem großen Teil in einem Wachskreislauf. Das Wachs wird zunächst von den Bienen für das Bauen der Bienenwaben erzeugt. Die ursprünglich hell- gelben Waben nehmen nach mehreren Jahren im Bienenvolk durch das Bebrüten eine brau-schwarze Farbe an. Der Imker entnimmt aus hygienischen Gründen die alten, braunen Waben. Diese Altwaben werden durch Hitze und Wasserdampf eingeschmolzen. Nach der Trennung der Schmutzstoffe entsteht wieder helles reines Wachs. Daraus werden neue Mittelwände gegossen, die die Imker in ihre Völker geben und auf denen die Bienen erneut Waben bauen.
Das Einschmelzen der Waben kann der Imker selber mit einem Dampf- oder Sonnenwachsschmelzer vornehmen. Im Imkerfachhandel gibt es auch Ankaufstellen, die das alte Wabenwerk aufkaufen bzw. gegen frisch gegossene Mittelwände eintauschen. Die Erzeugung von neuem Bienenwachs durch die Bienen kostet sehr viel Energie. Es wird geschätzt, dass die Bienen zur Produktion von 1 kg Wachs etwa 6 kg Honig verbrauchen.
Seit dem Auftauchen der Varroamilbe in Europa (1979 ) ist der Wachskreislauf, teilweise in Verruf geraten. Dies liegt daran, dass viele synthetische Behandlungsmittel gegen diese Milbe fettlöslich sind und sich damit im Wachs anreichern können. Die Imker, insbesondere im deutschsprachigen Raum, haben inzwischen reagiert und verwenden vermehrt (Bio-Imker ausschließlich) alternative Bekämpfungsmethoden. Hierbei werden z. B. die organischen Säuren wie Milch, Ameisen- und Oxalsäure eingesetzt.
Diese, oder deren Salze kommen natürlich im Stoffwechsel von Mensch und Tier, sogar direkt in Nutzpflanzen (z.B. Rhabarber) und Ameisensäure auch direkt in einigen Honigen vor. Da diese Stoffe nicht fettlöslich sind, können sie sich nicht im Bienenwachs anreichern.